Symptome
Es gibt mehrere Phasen im Verlauf der Erkrankung, nicht jeder Patient zeigt jedoch alle Symptome und auch die Reihenfolge und Schwere der Symptome ist individuell verschieden.
Dem Anfangsstadium geht häufig eine grippeähnliche Infektion oder Kopfschmerz voraus (bei ca.70% der Patienten).
Es beginnt bei fast allen Patienten mit psychischen Auffälligkeiten, die von leichter Wesensänderung bis zu bizarrem Verhalten und psychotischen Episoden mit Halluzinationen oder Wahnvorstellungen reichen.
Dazu zeigen sich oft erste kognitive Störungen wie Gedächtnisprobleme, Konzentrationsstörungen, Verwirrtheit oder Desorientiertheit.
Auch Sprachprobleme treten häufig auf, meist Wortfindungsstörungen, die im weiteren Verlauf bis zum Verlust der Sprachfähigkeit führen können. Üblicherweise ist das aktive Sprechen gestört, das passive Sprachverständnis jedoch intakt.
Verbreitet sind auch Schlafstörungen; viele Betroffene fühlen sich sehr erschöpft und schlafen viel, andere können nur noch wenige Stunden am Stück oder sogar fast gar nicht mehr schlafen.
Durchschnittlich 1-4 Wochen später kommt es meist zu Bewegungsstörungen wie unwillkürlichen Bewegungen der Gliedmaßen oder zum Grimassieren, zu unkontrollierten Bewegungen von Mund, Zunge oder Augen. Bewegungsstörungen in den Beinen führen zu einem seltsamen und unsicheren Gangbild oder zu Stürzen und reichen bis zur völligen Unfähigkeit zu gehen.
Die Muskelspannung kann wechseln zwischen extremer Anspannung ("steif wie ein Brett", Katatonie), krampfartigen Zuckungen und Bewegungen (wie Tics) und völliger Schlaffheit (wie Lähmung). 85% der Betroffenen haben Bewegungsstörungen (motorische Störungen/Dyskinesien).
Dieser Wechsel vollzieht sich oft parallel zu Phasen starker Unruhe (die Patienten können "wie besessen" wirken, wild um sich schlagen und schreien) und Phasen, in denen sie apathisch und nicht ansprechbar sind (Bewusstseinsstörungen bei 88%). Während der Unruhezustände kann es zu aggressivem Verhalten kommen, bei dem Patienten sich selbst und Andere verletzen können. Daher müssen manche Patienten am Bett fixiert oder mit Medikamenten sediert, gelegentlich auch über längere Zeit ruhiggestellt werden, um die Behandlung zu ermöglichen. Mitunter ist als Schutzmaßnahme auch eine vorübergehende Unterbringung in der Psychiatrie sinnvoll, wenn Patienten „nicht händelbar“ sind in einem normalen Krankenhaus.
Auch die Fähigkeit, Nahrung zu schlucken, kann beeinträchtigt sein und eine künstliche Ernährung mittels Magensonde erforderlich machen.
Schließlich haben 75% auch epileptische Anfälle unterschiedlicher Art, von kurzen Absence-ähnlichen fokalen Anfällen bis hin zu tonisch-klonisch generalisierten Anfällen (Grand Mal) und auch der Status epilepticus kann auftreten (anhaltender Anfallszustand). Anfälle können sowohl schon zu Beginn als auch erst im Verlauf der Erkrankung auftreten.
Bei schwerem Verlauf kann es zu einer autonomen Instabilität kommen (bei 70%, jedoch in unterschiedlicher Ausprägung), das heißt, Körperfunktionen wie Regelung der Temperatur, der Herzfrequenz und der Atmung sind gestört. Temperatur und Puls sind meist erhöht, die Atmung verlangsamt, sodass evtl. künstlich beatmet werden muss. Auch Koma und Tod sind möglich (bis zu 4 % der Erkrankten sterben).
[Die Prozentzahlen beziehen sich auf eine Studie von Dr. J.Dalmau von 2012, sie beinhaltet die Auswertung von ca. 500 Fällen.]
Es gibt gelegentlich untypische Verläufe, bei denen die Symptome nicht plötzlich einsetzen und sich rasant verschlechtern, sondern eher schleichend spürbar werden. Bei etwa 4% der Patienten zeigen sich ausschließlich oder hauptsächlich psychische Beschwerden.