NACHSORGE

Risiko bei Impfungen ?

Aus jetziger Sicht nicht erkennbar, dass Impfungen eine NMDAR-E auslösen können. Im Falle einer Immunsuppression zur Behandlung der NMDAR-E (z.B. mit Rituximab) dürfen Lebendimpfungen i.d.R. nicht erfolgen. Der Impferfolg bei anderen Impfungen (z.B. Hepatitis B) kann stark abgeschwächt sein.

Schmerzmittel: Wirkungsabschwächung nach überstandener NMDAR-E ?

In Einzelfällen beobachtet, jedoch nicht die Regel.

Allgemeiner Immunschutz nach NMDAR-E abgeschwächt, z. B.
durch Plasmapherese ?

Die meisten Therapieansätze (Plasmapherese, Kortison, Cyclophosphamid, Rituximab) führen zu einer künstlichen Immunschwäche. Dadurch steigt die Gefahr von Infektionen (z.B. Lungen- o. Blasenentzündung).

Wenn ehemals NMDAR-E erkrankte Frauen Jahre später schwanger werden sollten – kann die NMDAR-E bei weiterhin positivem Titer Auswirkungen auf den Verlauf Schwangerschaft haben ?

Bei vielen Autoimmunerkrankungen werden die Krankheitssymptome durch eine Schwangerschaft abgeschwächt (z.B. bei der häufigen Multiplen Sklerose). Auch bei Anti-NMDAR-E. – Patientinnen sind mittlerweile komplikationslose Schwangerschaften beobachtet worden, vereinzelt aber auch eine deutliche Verschlechterung von Symptomen. Ob das Neugeborene durch die Antikörper in der Entwicklung beeinträchtigt werden könnte, ist bisher nicht untersucht worden.

Tumorsuche nach überstandener Erkrankung – in welchen Abständen sollte sie durchgeführt werden und was ist der beste Weg, per MRT, PET-CT, Ultraschall ?

Die Untersuchung per MRT ist die derzeit sensitivste und auch nebenwirkungsärmste Form der Tumor-Suche. Ein jährliches MRT des Beckenbereiches zum Ausschluss eines Ovarial-Teratoms wird für 4 Jahre empfohlen, aus Gründen von Kosten und Verfügbarkeit sind zusätzliche halbjährliche Ultraschalluntersuchungen beim Frauenarzt zu empfehlen. Ein PET-CT des ganzen Körpers wird in der Akutphase empfohlen, wenn das Becken-MRT zunächst unauffällig blieb (um andere Tumore als Ovarial-Teratome zu finden).

Wie oft ist eine Liquor-Entnahme in der Nachsorge empfehlenswert/ notwendig ?

Bei weiterhin positiven Titer-Werten sollten einmal jährlich Serum und Liquor getestet werden. Das Verschwinden der Antikörper geht – anders als bei vielen anderen Antikörper-bedingten Erkrankungen der Neurologie – nach jetzigem Kenntnisstand mit einer guten Prognose einher.

Sollten NMDAR-E Patienten bestimmte Nahrungsmittel meiden ?

Nach jetzigem Stand keine Anhaltspunkte.

Sollten NMDAR-E Patienten bestimmte Medikamente (auch homöopathisch) vermeiden bzw. kann die Wirkung bestimmter Medikamente verändert oder eingeschränkt sein ?

Nach jetzigem Stand keine Anhaltspunkte.